Die Schule für besonders begabte SchülerInnen in Mathematik/ Naturwissenschaften/ Informatik des Großraums Leipzig

Seit dem 30. März 2012 verfügen alle Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 8 über einen (elternfinanzierten) Computer für die schulische Ausbildung. Es handelt sich bei der Mehrheit der Schüler um einen Rechner der sogenannten Netbook-Klasse, d.h. Bildschirmdiagonale ca. 25 cm (10 Zoll), nur 1GB RAM, energiesparender Prozessor, großer Akku, USB, LAN, WLAN, Kamera und hinreichend große Festplatte.

Rückblick:

Um die sogenannte 1:1-Ausstattung (jedem Schüler seinen Computer) zu erreichen, waren bereits einige Hürden zu nehmen:
Zunächst war es an der Elternschaft, sich mehrheitlich für eine einerseits zukunftsweisende andererseits auch einzigartige, viele Pionierleistungen erfordernde Lösung auszusprechen und die Finanzierung der Geräte zu tragen.

Da dies keine Selbsverständlichkeit darstellt, sei  ein ausdrücklicher Dank an die  Elternschaft gerichtet!


Die Überschwemmungskatastrophe in Asien sorgte in Europa zwar für Lieferengpässe bei Festplatten und damit auch bei einigen für Ungeduld bezüglich der Lieferzeit des Rechners, im Vergleich zu Auswirkungen auf die Menschen in dieser Region allerdings war die Verzögerung unseres Projekts um 5 Monate (in Relation auch zu den 5 Schuljahren von Klasse 8 bis Klasse 12 zu sehen) eigentlich nicht der Rede wert.
Unser Dank gilt auch der Firma WBS IT-Systems, die trotz des deutlich höheren Preises der jetzt wieder erhältlichen Geräte, am vereinbarten Preis festhielt und darüberhinaus dem Förderverein 3 Geräte spendete, die an Schüler verliehen werden können.

Standortbestimmung:


Viele im bisherigen Unterricht schon enthaltene Probleme mit Computerbezug, lassen sich mit den Netbooks nun genau so oder besser lösen.
Statt eines ebenfalls recht teuren Taschenrechners mit winzigem Grafikdisplay, Computer-Algebra-System und Tabellenkalkulation verfügen die Schüler über einen Computer mit der entprechenden kostenlosen Software (hier: http://software.ostwaldgymnasium.de/).
Für den Matheunterricht kommt auf Grund des ordentlichen Bildschirms noch die effektive Nutzung dynamischer Geometrie- und Algebrasoftware hinzu, im Biologieunterricht freut man sich z.B. über den Anschluss von USB-Okularkameras für Mikroskope, im Physikunterricht kommen USB-Messgeräte zum Einsatz, in allen Fächern können Vorträge visualisiert und (in Grenzen) das Internet genutzt werden usw.
Allerdings muss man auch die Leistungsgrenzen eines solchen auch SUB-NOTEBOOK genannten Gerätes berücksichtigen. Eine komplette Office-Lösung mit allen Features, eine Videobearbeitung oder 3D-Spiele überfordern das Gerät eindeutig.

Ausblick:

Begleitet wird die Entwicklung des computerunterstützten und auch computerunterstützenden Unterrichts von einer Projektgruppe, der neben dem WOG die Stadt Leipzig, die HTWK-Leipzig, die Firma WBS IT-Systems und die Schulbuchverlage (vertreten durch den Klett-Verlag) angehören. Die Ziele und Interessen der Beteiligten liegen klar auf der Hand, aber wenn das Ziel des WOG, einen modernen, realitätsnahen Unterricht zu bieten, erreicht wird, ist es nur fair, dass alle Beteiligten von diesem Projekt profitieren.

Erster Schritt ist die Entwicklung oder Modifizierung einer webbasierten pädagogischen Plattform durch Mitarbeiter und Studenten der HTWK, welche mittelfristig den Zugriff auf bzw. Austausch von Lernmaterialien für Schüler und Lehrer auf eine intuitive Grundlage stellt. Wir hoffen in diesem Zusammenhang, dass die für die rekonstruierten Gebäude langfristig geplante, aber nur in einem von drei Gebäuden fertiggestellte WLAN-Infrastruktur zeitnah vollendet wird.
   
Die neueste JIM-Studie gibt an, dass 99% aller Jugendlichen ab 13 Jahre zu Hause über einen Internetzugang verfügen, den sie selbstständig nutzen dürfen. Weiterhin findet man, dass jeder zweite Jugendliche regelmäßig zu Hause am Computer oder im Internet für die Schule arbeitet oder lernt, zwei Fünftel suchen Informationen für die Schule oder die Ausbildung. Aber nur 22 Prozent arbeiten regelmäßig in der Schule mit Computer oder Internet.
Eine 1:1-Ausstattung wird diese Kluft zwischen Klassenraum und häuslicher Umgebung verringern helfen.

H. Lohmann