Die Schule für besonders begabte SchülerInnen in Mathematik/ Naturwissenschaften/ Informatik des Großraums Leipzig

In dem Artikel der Leipziger Volkszeitung - LVZ - vom 19. Januar 2024 wurde folgendes veröffentlicht: "Der Schulbibliothekar am Leipziger Ostwald-Gymnasium kann weiterarbeiten. Eine Spendenaktion spielte die notwendige Summe dafür ein. Selbst Schüler gaben ihr letztes Taschengeld."

"Es deutete sich schon als überraschendes Weihnachtsgeschenk an – jetzt ist es perfekt: Mit einer gesammelten Spendensumme von über 32 000 Euro von Eltern, Schülern, Lehrern und Freunden hat das Leipziger Ostwald-Gymnasium (WOG) dafür gesorgt, dass der beliebte Schulbibliothekar Stefan Riedleder (47) mindestens ein Jahr weiter an der Schule in Lößnig arbeiten kann. Zum Jahresende hatte ihm noch die Entlassung gedroht, weil sein befristeter Arbeitsvertrag mit den Kommunalen Eigenbetrieben Engelsdorf (KEE) der Stadt auslief.

Nachdem die LVZ als Erste über den Fall, der das WOG aufwühlte, berichtet hatte und danach auch der MDR das Thema aufgriff, wendete sich das Blatt. Die vom Förderverein der Schule gestartete Crowdfunding-Aktion brachte eine ausreichende Summe, um die Bibliothekarsstelle über den Förderverein der Schule für 2024 und einige Monate darüber hinaus zu finanzieren. „Wir waren total beeindruckt, wie schnell das Geld aufgetrieben wurde“, sagte Schuldirektor Steffen Jost der LVZ. Die Unterstützung sei aus allen Ecken gekommen, so der WOG-Direktor. Laut Jost haben einige der 245 Spender vierstellige Summen überwiesen. „Es waren aber auch Schüler und Schülerinnen dabei, die ihr komplettes Januar-Taschengeld gespendet haben.“

Für Deutschlehrerin Ulrike Gastmann, die den Erhalt der Bibliothekarsstelle mit vorantreibt, war vor allem der Teamgeist mitentscheidend. „Nicht wenige Schüler und Lehrer hatten beim Wachsen der Spendensumme auf der Website im Liveticker-Modus mitgefiebert“, sagte sie. Der Förderverein um den Vorsitzenden Joachim Brucherseifer (Mathe- und Physiklehrer am WOG) arbeitet jetzt an vertraglichen Details für Riedleders Stelle.

Dass es nicht um eine Dauerlösung gehen kann, ist dem Direktor klar. Es bedürfe insgesamt einer Richtlinie für Schulbibliothekare durch die Stadt, so Jost. Riedleder, der als Seiteneinsteiger aus der IT-Branche 2021 am WOG startete, war im Rahmen des sogenannten Teilhabechancengesetzes eingestellt. Doch die Fördermaßnahme des Leipziger Jobcenters lief am Jahresende wegen der klammen Haushaltslage der Berliner Ampel aus.

Eine generelle Leipziger Lösung deutet sich zumindest an. Denn im Herbst erteilte der Stadtrat der Verwaltung den Auftrag, im ersten Quartal 2024 ein Konzept zur künftigen Besetzung von Schulbibliotheken und Leseräumen zu erarbeiten. Daran werde aktuell gefeilt, so eine Sprecherin des Schulamts. Deutschlehrerin Gastmann freut sich, dass es nun in ihrer Schulbibliothek vorerst weitergeht. „Die Zeit ist aber schnell vorbei“, sagte sie. Es werde nur schwer möglich sein, mit einer zweiten Spendenaktion die Stelle weiterzuführen. „Nötig ist jetzt eine verlässliche Lösung durch die Stadt.“