Die Schule für besonders begabte SchülerInnen in Mathematik/ Naturwissenschaften/ Informatik des Großraums Leipzig

Am 12.02.24 fanden die Philosophiekurse der Jahrgangsstufe 11 und 12, sowie ein paar weitere blinde Passagiere (weitere Mitschüler der Klasse 12) ihren Weg nach Barcelona. Begleitet wurden sie von dem Team der Pötzschs, Herrn Brunsch und Herrn Schwieger, Frau Nowatius mit ihrem Mann und Frau Krüger. (Im Grunde wurde die gesamte Schule ins spanische Ausland mitgenommen- wieso? Die Oberstufe versieht jeden mit Wunderlichkeiten). Unser Ziel: die dortige Stadt zu erkunden (- der Strand war natürlich unerheblich für unseren Forschungsdrang).
Also verabschiedeten uns von unserer geliebten Heimatstadt, machten wir uns auf und verbrachten nach einigen Stunden Reise unsere erste Nacht auf der iberischen Halbinsel, unwissend oder bestenfalls ahnend, was die Stadt uns zu bieten hatte.
Am ersten Tag (Dienstag) besuchten wir den Park Güell und eigneten uns Vorwissen über Antoni Gaudí für die nächsten Tage an: Er war Architekt, während der Jugendstil-Epoche tätig und entwarf so Häuser in der Gegenbewegung zur industriellen Revolution. Deswegen finden sich in seinen Entwürfen überall Elemente der Natur und weite Räume, um die damalige Sehnsucht der Menschen nach der belebten Natur und der Weitläufigkeit von Landschaften zu befriedigen. Daraus folgen die vielzählig verschlungenen Wege sowie die von der Natur inspirierten Bauwerke, welche sinnbildlich für den Park stehen. Er wird in die Höhe begrenzt von drei Aussichtspunkten, die eine Aussicht über Barcelona bis zum Meer hinbieten.

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(Aussicht aus dem Park Güell)


Ursprünglich sollte er als Erholungspark für Senioren dienen, wurde jedoch nie fertig gestellt. Nach diesem ersten Programmpunkt wurden wir für den Rest des Tages uns selbst überlassen. Dieses Freiticket ermöglichte für viele von uns auch schon ihren ersten Strandbesuch.
Am nächsten Tag, einem Mittwoch, begaben wir uns angeleitet von einem Ortskundigen durch das gotische Viertel und ließen uns etwas über die Geschichte Barcelonas erzählen. Unsere Führung endete mit einem Gruppenfoto auf den Treppen, vor denen Christoph Columbus damals die Entdeckung der neuen Welt verkündet haben soll (auf der Plaça del Rei, die Treppen führen in den damaligen Königspalast).

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Im Anschluss begaben sich zuerst die Schützlinge der Pötzschs auf ihren Weg zur Sagrada Família, an die sich kurze Zeit später die restlichen Philo-Kursler anschlossen. Bei diesem Gebäude handelt es sich um eine katholische Kathedrale, an der seit 144 Jahren gebaut wird. Gaudi startete seine Arbeit an ihr schon zu Studentenzeiten- sie ist folglich sein Lebenswerk.
Über unsere gesamten Besuche von Gaudís Entwürfen hat uns besonders die Tatsache fasziniert, dass sie in ihrer Nachahmung der Natur (griech.: physos) etwas gegensätzliches zur Technik (griech.: techne) darstellen sollten. Trotz dessen sind seine Häuser sehr funktional konstruiert, die Kathedrale zum Beispiel ist so konzipiert, dass sie ausschließlich durch einfallendes Sonnenlicht erhellt werden kann.

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(Impressionen aus der Sagrada Família)


Den letzten vollständigen Tag in der zweitgrößten Stadt Spaniens konnten wir nach freiem Belieben verbringen. Manche entschieden sich zu einer Auszeit am Strand, andere für einen Besuch im Hospital de Sant Pau und wieder andere für den Besuch eines Wohnhauses von Gaudí, der Casa Battló.

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(oberes Bild: Vom Eingangsgebäude aus Überblick über Krankenhauskomplex), darunter 1. Bild v. l. : Eingangsgebäude, 2. Bild: Eingang eines Nebengebäudes)

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(Blick auf Fassade der Casa Battló)

Am Freitag haben wir unsere Koffer gepackt und reisten ab. Manche Eindrücke dieser europäischen Großstadt konnten wir in Form von Souvenirs mitbringen, andere nicht.
Die Faszination darüber, dass die Altstadt Barcelonas länger existiert als das Amerika, wie wir es heute kennen (als älteste Demokratie mit dem aktuell größten weltpolitischen Einfluss und als Zentrum des westlichen Lifestyles), können wir dabei noch am Ehesten mit unseren Liebsten teilen. Die Erfahrung, in der von drei Seiten aus gewellten Schule von Gaudí (neben der Sagrada Família, für die Kinder der Arbeiter errichtet) zu stehen, ist unverkennbar: Der Betrachter fühlt sich wie von seicht wogenden Wellen umgeben, was das Häuschen lebendig erscheinen lässt. (Werden in Leipzig nicht gerade viele neue Schulen gebaut? Kann sich da nicht jemand mit Empfehlungen an die Architekten wenden? Bitte ?!) Diese und weitere Erfahrungen jener Art haben uns deutlich gemacht, was für einen Einfluss Bauwerke ausüben können und dass sie trotz ihres Dinosaurieralters stimulierend und belebend wirken können. Diese Mitbringsel zum Beispiel waren selten welche, die kleinere Geschwister erfreuen konnten.
Das mitgebrachte spanische Nougat dagegen schon.

verfasst von: Emilia Gipp